Im Innovationsfeld curATreat geht es um die Entwicklung innovativer pharmakologischer Interventionen. Die dieser Kategorie untergeordneten Projekte leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von RNA-basierten Anwendungen, die auf Grundlage der in curAIdent identifizierten Biomarkerstrukturen entwickelt werden. Zusätzlich werden diese im weiteren Verlauf in klinischen Studien getestet.
P6 curAIntervent - Lokoregionäre RNA Immuntherapie der Atherothrombose
Im Rahmen von curAIntervent soll unter Nutzung der in TRON etablierten RNA-Technologie der präklinische Grundstein für innovative Therapiemöglichkeiten gegen Atherothrombose erarbeitet werden, um die Basis für eine industrielle Arzneimittelentwicklung zu schaffen. Dieses Ziel soll gemeinsam mit unserem industriellen Partner, der resano GmbH, geleistet werden und zielt auf eine klinische Testung hin. Hierbei steht die Nutzung nanopartikulär formulierter, systemisch applizierter RNA im Vordergrund. Durch die Kooperation mit der AG von Herrn Prof. Lutz Nuhn (Universität Würzburg), soll eine Nanopartikelformulierung entwickelt werden, mit deren Hilfe targetierte Therapien der Atherothrombose ermöglicht werden sollen. Potentielle Zielstrukturen werden u.a. durch Anwendung von Methoden aus der Künstlichen Intelligenz auf Multi-Omics-Daten aus großen klinischen Kohorten und bevölkerungsbasierten Studien von unserem Partner, der Unimedizin Mainz, identifiziert. Hierbei liegt der Fokus auf Targetstrukturen, die klinisch relevant und einer medikamentenösen Therapie zugänglich sind.
Dr. Johnny Kim
Koordinator curAIntervent
TRON gGmbH
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P7 megATarget - Megakaryozyten-Targetierung zur Generierung reparativer Thrombozyten
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen ein Drittel aller Todesfälle weltweit. Davon ist die Atherothrombose Hauptursache für Herzinfarkt und Schlaganfall. Dabei löst sich ein Teil einer verdickten, verfetteten Blutgefäßwand. Das dabei entstehende Blutgerinnsel kann zu Gefäßverschluss und plötzlicher Unterbrechung der Blutversorgung führen. Trotz der Fortschritte in der Behandlung der Atherothrombose kommt es auch unter optimaler Therapie weiterhin zu Gefäßverschlüssen.
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines neuartigen Therapieansatzes, der gezielt das Zusammenspiel von Blutgerinnung und Entzündungsvorgängen in der Atherothrombose adressiert. Verschiedene Thrombozytenfunktionen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Zusammen mit unseren Projektpartnern wollen wir durch Nukleinsäure-basierte Wirkstoffe Thrombozytenvorläufer im Knochenmark (Megakaryozyten) umprogrammieren, so dass diese therapeutisch wirksame Thrombozyten generieren. Dafür werden in der ersten Projektphase bei den Projektpartnern etablierte Techniken eingesetzt, um die Verpackung und Spezifität der Wirkstoffe zu optimieren. Außerdem wollen wir neue Nukleinsäure-basierte Wirkstoffe entwerfen und synthetisieren und deren Wirksamkeit untersuchen.
Jun.-Prof. Dr. Carsten Deppermann
Koordinator megATarget
Juniorprofessor für Systemische Interaktionen der Hämostase, Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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P8 heartATech - Monozyten-Makrophagen-Reprogrammierung zur Verhinderung der Ischämischen Herzinsuffizienz nach Myokardinfarkt
heartATech beschäftigt sich mit der Monozyten-Makrophagen-Reprogrammierung zur Verhinderung der ischämischen Herzinsuffizienz (IHF) nach Myokardinfarkt (MI) durch synthetisierte mRNA mit Lipoplex-Formulierung.
Monozyten sind im kardialen Remodeling durch synthetisierte mRNA mit Lipoplex-Formulierung adressierbar und können als therapeutisches Shuttle fungieren, um die Entwicklung einer IHF zu vermeiden. Ribotherapeutika können so entsprechende Signalwege gewebsspezifisch adressieren, um eine nebenwirkungsarme, effiziente immunmodulatorische Therapie nach MI zu erreichen. Wir wollen die Rolle der Gerinnungsproteasen und deren Rezeptoren für die Monozyten-Makrophagen getriebene kardiale Remodellierung nach MI untersuchen. Diese Funktionen sind essentiell für die Vermittlung einer überschießenden kardialen Fibrosierung. Wir planen die Untersuchung von Mäusen, deren die Säurewahrnehmenden Rezeptoren fehlen, so dass die Reprogrammierung proinflammatorischer Zellen hin zu gewebereparierenden Zellen nicht mehr möglich ist. Beide Rezeptoren könnten adressierbare Zielstrukturen sein, um kardiale und vaskuläre Dysfunktion bei IHF abzuschwächen.
Prof. Dr. med. Philip Wenzel
Koordinator heartATech
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Zentrum für Kardiologie - Kardiologie I, Stellvertretender Klinikdirektor, Leiter Heart Failure Unit HFUZ037, Centrum für Thrombose und Hämostase
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P9 endoTArget - Entwicklung therapeutischer Strategien in Autoimmunthrombose
Ziel von endoTArget ist die Entwicklung therapeutischer Strategien in der Autoimmunthrombose.
Autoimmune Erkrankungen führen zu kardiovaskulären Komplikationen und Thrombosen besonders im Antiphospholipidsyndrom. Mit der Entdeckung des pathogenen Targets für Antiphospholipidantikörper (aPL) eröffnen sich neue Therapieansätze für thrombo-inflammatorischen Erkrankungen. Die Assoziation von aPL mit einem schweren Verlauf in COVID-19 und Hinweise auf gefäßbettspezifische Aufnahme des SARS-CoV-2 Virus weisen auf überlappende Mechanismen von Autoimmunerkrankungen und Virusinfektionen in der thrombo-inflammatorische Endotheldysfunktion hin. Dieses Projekt wird diese prothrombotischen Mechanismen in Endothelzellen charakterisieren, das Repertoire von Autoantikörpern hinsichtlich endothelialer Targets mittels einer innovativen Biomarker Plattform aufklären und die Endothel-protektiven Effekte einer gezielten präklinischen Intervention in prothrombotischen Autoimmunmechanismen definieren.
Univ.-Prof. Dr. Wolfram Ruf
Koordinator endoTArget
Wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Thrombose und Hämostase an der Unimedizin Mainz
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